Bildgebende Untersuchungen beim Glioblastom

In allen Phasen der Erkrankung spielen bildgebende Untersuchungen eine wesentliche Rolle. Heutzutage stehen dabei verschiedene Verfahren zur Verfügung, um den Tumor sichtbar zu machen:

Computertomografie (CT)

Die CT ist ein röntgenbasiertes Verfahren, das nahezu überall verfügbar ist und in sehr kurzer Untersuchungszeit (in der Regel in weniger als fünf Minuten) Aufnahmen vom Gehirn erzeugt. Eventuell wird zusätzlich auch Kontrastmittel gespritzt, das die Darstellung des Tumors etwas verbessert. Die Auflösung ist allerdings nicht so hoch wie bei der Magnetresonanztomografie (MRT).

Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie)

Die MRT ist heute das Standardverfahren in der Bildgebung von Hirntumoren. Während der Untersuchung, die meist zwischen 20 und 30 Minuten und damit etwas länger als eine CT dauert, werden mithilfe eines Magnetfeldes und verschiedener Sequenzen unterschiedliche Kontrastaufnahmen vom Gehirn erzeugt, die deutlich höher aufgelöst sind als die der CT. Ähnlich wie bei der CT wird auch bei der MRT in der Regel ein Kontrastmittel gespritzt, um mögliche Veränderungen noch besser darstellen zu können.

Positronen-Emissions-Tomografie (PET)

Bei der PET wird als Kontrastmittel eine schwach radioaktiv markierte Aminosäure gespritzt und deren Verteilung im Gehirn- und Tumorgewebe gemessen. Aminosäuren sind die „Bausteine“, aus denen Eiweiße gebildet werden. Diese Bausteine werden von Hirntumoren vermehrt aufgenommen, wohingegen die Aufnahme von Aminosäuren im gesunden Hirngewebe gering ist. Die Strahlenbelastung durch das Kontrastmittel ist hierbei nur sehr gering, allerdings sind Herstellung und Lagerung des Kontrastmittels aufwendig, sodass PET-Untersuchungen derzeit nicht routinemäßig, sondern nur bei bestimmten Fragestellungen oder in wissenschaftlichen Studien zum Einsatz kommen.
Bild vom Verlauf der Faserbahnen im Gehirn, dargestellt in rot, blau und gelb

Im Verlauf der Erkrankung beantworten bildgebende Untersuchungen dabei verschiedene Fragen:
Wenn der Tumor entdeckt wird, soll insbesondere die MRT zum einen bereits eine vorläufige Einschätzung ermöglichen, was für eine Erkrankung vorliegt, zum anderen liefern die hochauflösenden MRT-Aufnahmen den Neurochirurgen wichtige Informationen für die Planung der in der Regel erforderlichen Operation. Mithilfe spezieller Sequenzen ist es heutzutage etwa möglich, den Verlauf der Faserbahnen, die wichtige Areale im Gehirn (z. B. das Sprachzentrum) verbinden, präzise darzustellen und so während der Operation zu schonen.

Der Erfolg der Operation wird ebenfalls bildgebend kontrolliert. Einige Zentren setzen hierzu intraoperative Bildgebung ein (d. h. während der Patient noch in Narkose ist), während andere Zentren kurz nach der Operation (in der Regel innerhalb von einem bis zwei Tagen) eine MRT-Untersuchung machen. Hier wird zum einen kontrolliert, ob der sichtbare Teil des Tumors vollständig entfernt werden konnte, zum anderen sollen mögliche Folgen der Operation kontrolliert
werden.

Während der in der Regel folgenden (meist kombinierten) Strahlen- und/oder Chemotherapie, aber auch im Rahmen der anschließenden weiteren Therapie erfolgen regelmäßige bildgebende Kontrollen, um das Ansprechen des Tumors auf die Behandlung zu kontrollieren, mögliche Nebenwirkungen zu erfassen und ein Wiederkehren des Tumors frühzeitig zu bemerken. Auch hierbei ist die MRT in der Regel das Verfahren der Wahl, allerdings kann es unter bestimmten Umständen sein, dass auch die CT (z. B. bei Patientinnen und Patienten mit bestimmten Herzschrittmachern) oder die PET (bei speziellen Fragestellungen) zum Einsatz kommt.

Alle hier genannten bildgebenden Verfahren sind sichere, sehr gut standardisierte Verfahren, die Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten wichtige Informationen liefern. Sollten Sie Fragen haben, stehen Ihnen Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte gerne zur Verfügung.

Bitte denken Sie daran, zu ambulanten Untersuchungen möglichst aktuelle Blutwerte mitzubringen. Welche das sind, erklärt Ihnen Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt.

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